Zehn Gründe für Indexfonds und einen regelbasierten Anlageprozess

 

1) Niedrigere Kosten

 

Kosten sind wichtig, und auf lange Sicht sind sie sehr wichtig. Der Hauptgrund, warum Indexfonds eine Outperformance gegenüber aktiv verwalteten Investmentfonds erzielen ist, dass sie wesentlich niedrigere Kosten verursachen. Die Kostenquote beträgt zirka ein Zehntel von einem aktiv verwalteten Investmentfond (0,07 bis 0,2% gegenüber 0,7 bis 2%).

 

Jack Bogle (Gründer von Vanguard) erkannte als Student in Princeton, dass es bei einer erfolgreichen Investition vor allem darum geht, die Kosten zu kontrollieren. Seine Behauptung, dass „die Nettorendite die Bruttorendite abzüglich der Kosten ist“, ist eine verblüffende Tatsache, und die meisten Anleger waren sich zu diesem Zeitpunkt dessen nicht bewusst und sind es noch immer nicht.  Der Beweis, dass aktives Fondsmanagement ein Verliererspiel ist, gibt es seit mehr als 40 Jahren und ist unbestritten.

 

Wenn wir als Anleger unsere Rendite maximieren möchten, müssen wir uns auf die Kosten konzentrieren.  Einer der Hauptgründe, warum aktive Manager Schwierigkeiten haben, ihre Benchmarks zu übertreffen, ist, dass sie nicht nur den Durchschnitt übertreffen müssen, sondern auch genug Geld verdienen müssen, um ihre eigenen Aufwendungen zu zahlen. Indexfonds versuchen nicht, den Markt zu schlagen. Stattdessen zielen sie darauf ab, den Markt zu verfolgen. Den Markt zu verfolgen ist nicht schwer, da sie nur in dieselben Aktien investieren müssen, die der Markt auch tut.

 

2) Bessere Leistung

 

Wie schon in einigen vorherigen Blogs erwähnt liefert uns das Wachstum der gekauften Unternehmen die Rendite. Alle Stationen zwischen dem Unternehmenswachstum und uns als Investoren reduzieren die Rendite.

 

Mit einem Indexfonds können wir das Einzelwertrisiko, Sektorenrisiko und das Gesamtmarktrisiko wegdiversifizieren. Mit einem kostengünstigen, grossen liquiden ETF können wir uns 90% aller überflüssig angebotenen Investmentfonds und ETF ersparen.

 

Die empirischen Daten sind ziemlich klar. Der Kauf einzelner Aktien (oder Anleihen) birgt ein nicht kompensiertes Risiko, für das wir nicht angemessen entschädigt werden.

 

Die Daten zu aktivem Management und passivem Management sind jedoch ebenfalls klar. Immer wieder hat sich gezeigt, dass aktives Management  nicht funktioniert, um den zusätzlichen Kostenaufwand, insbesondere auf lange Sicht wettzumachen. Ein Indexfonds erzielt nach 10 Jahren eine Outperformance von über 80% seiner Mitbewerber. Wenn wir unseren Anlagehorizont von 30 bis 60 Jahren erweitern und alle Anlageklassen berücksichtigen, wird ein Indexfondsportfolio 99% der ähnlich aktiv verwalteten Portfolios übertreffen.

 

Wenn wir also in Indexfonds investieren, können wir langfristig höhere Renditen erwarten als diejenigen, die Aktien oder Investmentfonds auswählen.

 

3) Geringerer Zeitaufwand

 

Die Investition in einen Indexfonds nimmt erheblich weniger Zeit in Anspruch als wenn wir uns mit Aktienauswahl oder den Finanznachrichten beschäftigen. Wir können unsere wertvolle Zeit für etwas anderes verwenden als Finanzzeitschriften und Börsenachrichten. Wenn wir es tun wird es unser Ergebnis nicht verbessern.

 

Neunzig Prozent der Rendite erreichen wir durch die Zusammensetzung (Asset Allocation) der Wertpapiere. Mit einem ETF auf den S&P 500 oder auf den MSCI World kaufen wir auf der einen Seite die 500 besten Unternehmen von Amerika auf der anderen Seite 1.600 Unternehmen weltweit. In diesem ETF sind verschiedene Branchen, große und kleine Unternehmen und verschiedene Währungen enthalten.

 

Eine Analyse von 15.000 aktive Aktien zwischen 1989 und 2015 hat ergeben dass zwanzig Prozent dieser Aktien für den gesamten Gewinn über diesen Zeitraum verantwortlich sind. Das heißt die restlichen achtzig Prozent haben den Anleger keine Rendite gebracht. In diesem Zeitraum wurden ca. 50% der Aktien im S&P 500 ausgetauscht. Kein Wunder dass Warren Buffet für seinen Nachlass neunzig Prozent den S&P 500 und zehn Prozent Anleihen zu kaufen verfügt hat.

 

Die Wahrscheinlichkeit dass wir mit Einzeltitelauswahl über einen längeren Zeitraum die durchschnittliche Marktrendite des S&P 500 erreichen ist aufgrund der oben angeführten Thematik sehr gering.

 

Beim Investieren ist der Ansatz genau seitenverkehrt zum alltäglichen Leben. In einem Unternehmen ist Aktivität und Bewegung die Voraussetzung für Erfolg. Der Wohlstand beim Investieren entsteht durch keine laufende Aktivität. Je höher die Investitionstätigkeit ist desto höher fallen die Kosten für Investmentgebühren und Steuern an.

 

Das führt letztendlich zu einer geringeren Nettorendite für den Anleger. Weniger Aktivität ist mehr Rendite für den Anleger, während mehr Aktivität zu mehr Gewinn für den Fondmanager und die Finanzindustrie führt.

 

4) Weniger Risiko

 

90% der Rendite und Volatilität ergeben sich aus der Zusammensetzung der Assetklassen. Die Grundregel beim Investieren lautet mehr Rendite ist gleich mehr Risiko. Es gibt eine Ausnahme. Die Zusammensetzung der verschiedenen Assetklassen (grosse Firmen, kleine Firmen, unterschiedliche Branchen, unterschiedliche Währungen) erhöht die Rendite bei verringertem Risiko.

 

Wie kann das sein?

Entdeckt wurde dieser Umstand vom Nobelpreisträger Harry M. Markowitz. Er hat herausgefunden dass bei einer Kombination von verschiedenen Assetklassen dass Risiko sinkt. Dieser Effekt wird in der Investmentwelt als „Free Lunch“ bezeichnet. Eine Kombination von verschiedenen Assetklassen ist einer Einzelanlage überlegen bei gleichzeitig reduziertem Risiko.

 

5) Einfacher die Marktrendite erreichen

 

Indexfonds (ETF) sind systematisch, diszipliniert, gelegentlich ausbalanciert, kostengünstig und Umsatzarm. Der größte Vorteil, den ein Index gegenüber einem Menschen hat ist dass er standardmäßig diszipliniert ist. Es ist schwierig in den Märkten erfolgreich zu sein wenn man nicht diszipliniert ist.

 

Indexfonds sind so schwer zu schlagen weil ein eingebauter Mechanismus es den Gewinner ermöglicht sich zu entwickeln. Pro Jahr werden im Durchschnitt 22 Unternehmen beim S&P 500 ausgetauscht. Innerhalb von 10 Jahren werden fast die Hälfte der Unternehmen ausgetauscht. Sobald ein Unternehmen nicht mehr den strengen Kriterien entspricht wird es durch ein neues erfolgreiches Unternehmen ersetzt. Somit wird der S&P 500 von den Gewinnern getragen.

 

Wir als Anleger neigen dazu Verlierer zu halten und Gewinner zu verkaufen. Bei gestiegenen Aktien befürchten wir die Gewinne wieder abzugeben und bei den Verliereraktien hoffen wir auf eine Verlustreduktion.

 

Ein Indexfonds auf den S&P 500 hat nicht die gleichen Probleme, die uns behindern. Hätten wir Aktien wie Apple, Amazon, Google oder Facebook gehalten die im Laufe der Jahre immer weiter gewachsen sind gehalten?

 

6) Wette von Warren Buffett 2007

 

Hedgefonds sind Spezialfonds die auf steigende und fallende Kurse setzen. Verwalten meist viele Milliarden und werden gerne in der Finanzpresse genannt. Diese Fonds sind mit sehr hohen Spesen (2% vom verwalteten Vermögen plus 20% gewinnabhängige Gebühr) belegt.

 

Hedgefondmanager sind somit die am besten ausgebildeten Fondmanager in der Finanzindustrie. Sie geniessen aufgrund ihrer Jahrzehntelangen Ausbildung und Ihrer Erfolge teilweise Kultstatus.

 

2007 hat Warren Buffett mit einer Reihe von Hedgefondmanagern eine Wette abgeschlossen. Buffett hat um eine Million Dollar gewettet dass ein passiver (ohne Management) Indexfond (ETF) auf den S&P 500 die Starhedgefonds über einen Zeitraum von 10 Jahren übertrifft.

 

Der Indexfond hat die Hedgefonds um sagenhafte 65 bis 21% übertroffen. Er hat mit einen Klick 2007 den Indexfund gekauft und hat sich keine weitere Minute Sorgen über die Investition gemacht.

 

Die hochbezahlten Hedgefondmanager verwalten das Geld täglich und erreichen nur 1/3 der Rendite von einem passiven Indexfund? Weil es so unglaublich ist noch einmal. Buffett hat einen passiven Indexfund auf den S&P 500 gekauft und 10 Jahre war keine Aktivität von ihm mehr notwendig.

 

7) Breite Verfügbarkeit (Liquidität)

 

Derzeit gibt es ca. 8.000 ETFs weltweit. Wie in der gebührenbeladenen Investmentfondbranche gibt es auch schon mit Provisionen aufgepeppte ETFs. Deshalb empfehlen wir grosse ETF mit entsprechender Liquidität zu kaufen.

 

Wenn wir zb. den iShares Core auf den S&P 500 kaufen bekommen wir den größten europäischen ETF mit einem Fondvolumen von 34 Mrd. Euro. Dieser ETF wird an der deutschen Börse Xetra mit tausenden Stück täglich gehandelt. Das bedeutet du bekommst immer einen ausgezeichneten Kurs. Mit 0,07% Managementgebühr pro Jahr ist dieser ETF auch einer der günstigsten am Markt. Vergleichsweise verrechnen Investmentfonds bis zu 2% Managementgebühr pro Jahr.

 

8) Regelbasiert = Intelligentes Investieren

 

Wie investierst du intelligent?

  • Wertpapierkorb (ETF) mit niedrigen Gebühren (Einzelwert, Markt und Branchenrisiko)
  • Regelbasiertes Anlagesystem (Unabhängig von Meinung – rückwirkend getestet)
  • Einhaltung des Systems – emotionale Stabilität
  • Einfaches System mit minimalen Handel
  • Absicherungsmaßnahmen zum Schutz vor großen Marktkorrekturen

9) Regelbasiert = Vermeidung von hohen Verlusten

 

Das Abwärtsrisikomanagement ist für den Erfolg eines Anlegers entscheidend, mit regelbasierten Investieren können wir es gewährleisten. Viele Anleger konzentrieren sich fast ausschließlich auf die Erzielung von Überschussrenditen. Wir priorisieren das Abwärtsrisikomanagement, um höhere risikobereinigte Renditen zu erzielen.

 

Unser Ansatz ist eine regelbasierte Methode, die auf akademischen Forschungsergebnissen und Methoden basiert, die häufig von institutionellen Anlegern verwendet wird.  Der größte Vorteil von einem regelbasierten Ansatz für den Anleger ist, dass wenig Raum für menschliche Emotion bleibt, um das eigene Ergebnis zu sabotieren.

 

Eine der einfachsten Möglichkeiten, den Anlageerfolg zu verbessern, besteht darin, die durch menschliche Emotion verursachten Störungen zu verringern. Das einzige Geld, das in Zukunft ausgegeben werden kann, ist das zusammengesetzte Wachstum in unserem Portfolio. Tatsache ist, dass die Rendite eines jeden Jahres sich auf den Saldo auswirkt, der in das folgende Jahr investiert wird. Ein Portfolio, in dem das Abwärtsrisiko gemindert wurde, wird sich langfristig besser entwickeln. Weitere Vorteile regelbasierter Anlageansätze sind die Reduzierung von Fehlern und die Erhöhung der Vorhersehbarkeit. Um einen regelbasierten Ansatz zu praktizieren, muss ein Investor denselben Prozess immer wiederholen. Die größte Herausforderung ist die Versuchung die persönliche Meinung oder Anlageeinschätzung zu berücksichtigen und sich somit nicht an den Planansatz zu halten.

 

Ein regelbasierter Ansatz zwingt den Anleger, sich auf den Prozess und nicht auf das Produkt zu konzentrieren. Wir können von der kostengünstigen Struktur der passiven Indexfonds profitieren, aber nicht darauf vertrauen, dass die Reihenfolge der Renditen für unser Ziel ausreicht.

 

Wir können einen vorhersagbaren, wiederholbaren Prozess verwenden, um einen unsicheren Informationsstrom zu verwalten und zum gewünschten Ergebnis navigieren. Das ist wesentlich sinnvoller als die finanzielle Zukunft dem Zufall zu überlassen.

 

10) Regelbasiert = Vermeidung von Emotionen

 

Mit einem regelbasierten Anlagesystem können wir unsere Emotionen kontrollieren. Diese verleiten uns zum Hoch kaufen und im Tief zu verkaufen. Emotionsloses Investieren ist die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Anlageergebnisse. Ein modellbasierter Ansatz bietet die Möglichkeit ohne Emotionen zu investieren.

 

Finanzmärkte funktionieren auf Risiko – Ertrags – Basis. Wir können nicht die gesamte Bandbreite von möglichen wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Szenarien, die unsere Anlageperformance beeinflussen, vollständig vorrausschauend prognostizieren. Daher gibt es auch keine Strategie die Risiken und Verluste vollständig vermeiden kann.

 

Die Minimierung von Verlusten und die Maximierung der Rendite treten konsistent auf wenn wir als Anleger ein diszipliniertes Anlagesystem verfolgen. Sobald wir uns diszipliniert an unser System halten können wir uns auch vor größeren Verlusten schützen.

 

Wenn wir unserem Anlagesystem vertrauen und mit großer Disziplin folgen können wir Gewinne akkumulieren und Vermögen langfristig aufbauen.

 

Fazit

 

Sobald wir diszipliniert in Indexfunds investieren und uns an ein rückwärtsgetestetes regelbasiertes Anlagesystem halten können wir vom aussergewöhnlichen Aufwärtspotential der Börse mit reduzierten Abwärtsrisiko profitieren.

 

Die Minimierung von Verlusten und die Maximierung der Rendite treten konsistent auf wenn wir als Anleger ein diszipliniertes Anlagesystem verfolgen. Sobald wir uns diszipliniert an unser System halten können wir uns vor größeren Verlusten schützen.

 

Wenn wir unserem Anlagesystem vertrauen und mit großer Disziplin folgen können wir Gewinne akkumulieren und Vermögen langfristig aufbauen.

 

Wir wünschen dir größtmöglichen Anlageerfolg und unterstützen dich gerne dabei.

 

Dein Easy – Invest Team

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