Warum ist ein Indexfond immer die bessere Entscheidung?
Die Wertentwicklung des S&P 500 von 1989 bis 2015 kam von einer kleinen Anzahl von Aktien, während der Rest mehr oder weniger wertlos war. Die Analyse hat ergeben dass 25% aller Aktien über diesen Zeitraum hinweg den gesamten Gewinn erwirtschaftet und die restlichen 75% den Anlegern keine Rendite gebracht haben. Ist es möglich, die Verlierer zu vermeiden und nur in die Gewinner zu investieren? Sicher, alles ist möglich. Ist es wahrscheinlich?
Kannst du dir vorstellen Aktien wie Amazon, Apple, Google oder Facebook zu halten wenn sie immer wertvoller werden? Das Halten während einem aufstrebenden Markt ist immer schwierig weil wir ständig die Befürchtung haben der Aufwärtstrend geht zu Ende. Einer der Gründe, warum der S & P 500 so schwer zu schlagen ist, ist der eingebaute Mechanismus, der es den Gewinnern ermöglicht, sich zu entwickeln. Wir haben die Tendenz unsere Verlierer zu halten und unsere Gewinner zu schnell zu verkaufen.
Die Chancen stehen gegen uns
Die oben erwähnte 25 jährige Studie ergab, dass die Chancen nicht sehr vorteilhaft sind wenn wir nach dem Zufallsprinzip Aktien auswählen: Zusammenfassend folgendes Ergebnis:
18,5% verloren mindestens 75% ihres Wertes
39% der Aktien verloren Geld in den 25 Jahren
64% der Aktien blieben hinter dem Index zurück
Nur 25% der Aktien waren für alle Marktgewinne verantwortlich
Dies zeigt das ein Anleger der nach dem Zufallsprinzip (Auswahl nach derzeitiger Performance und Fundamentaldaten ist nach dem Zufallsprinzip), höchstwahrscheinlich hinter dem Marktindex sein wird. Andere Studien haben ähnliche Ergebnisse gezeigt.
Aktienmarktgewinne konzentrieren sich auf wenige Handelstage im Jahr
„Sicher, wäre es großartig, Aktien am Hoch zu kaufen und am Tief wieder zu verkaufen“, sagte John Bogle in einem Interview: „Aber in 55 Jahren in der Branche habe ich nicht nur noch nie jemanden getroffen, der wusste, wie man es macht, sondern ich habe auch noch nie jemanden getroffen, der jemanden getroffen hatte, der wusste, wie man es macht.“
Nahezu alle großen Aktienmarktgewinne und Rückgänge konzentrieren sich auf wenige Handelstage pro Jahr. Wenn wir nur wenige Tage verpassen, kann dies einen dramatischen Einfluss auf die Rendite haben. Wenn wir zb. den S&P 500 in dem 20 jährigen Zeitraum von 1998 bis 2017 mit 5.036 Handelstage betrachten dann hätten eine jährliche Rendite von 7,2% pro Jahr erreicht. Wenn wir die besten 20 Tage versäumt hätten dann wäre die Rendite auf nur 1,15% gesunken.
Jeder versucht die schwächsten Tage zu vermeiden, dass ist noch ein größeres Problem als die besten Tage zu erwischen. Die schlechtesten Tage kommen gleichermaßen unvorhergesehen und sind dadurch im voraus so schwer zum identifizieren wie die besten Tage. Wenn jemand in den oben genannten 20 jährigen Zeitraum die 40 schlechtesten Tage vermieden hätte dann wäre seine Rendite um 950% höher ausgefallen als die Rendite eines Anlegers der über die gesamten 20 Jahre im Markt geblieben ist. Das Problem jedoch ist die Kristallkugel zu finden, um die 40 schwächsten Tage von 5.036 zu prognostizieren. Dieses Beispiel zeigt wie verlockend Market Timing sein kann, leider funktioniert es nicht.
Im Durchschnitt sind drei Tage im Jahr verantwortlich für 95% aller Marktgewinne. Die erwarteten Erträge sind im wesentlichem positiv und konstant über einen längeren Zeitraum. Daher verlieren Anleger die für einen bestimmten Zeitraum nicht im Markt sind, im Vergleich zu einer einfachen, kostengünstigen und steuereffizienten Kaufen und Halten Strategie.
Wie holen wir uns die Gewinneraktien von Morgen?
Indem wir in einen Index investieren. Es wurden viele Studien durchgeführt, die zeigen, dass Indexinvestitionen die beste Anlagemethode sind und dass die aktiv verwalteten Fonds gegenüber ihrem vergleichbaren Index unterdurchschnittlich abschneiden. Wie Jack Bogle es so treffend empfiehlt: „Wir sollten nicht die Nadel im Heuhaufen kaufen sondern den ganzen Heuhaufen in Form eines Indexfonds mit niedrigen Gebühren.“ Indexfonds sind nichts besonderes, sie sind systematisch, diszipliniert, gelegentlich ausbalanciert, diversifiziert, transparent, umsatzarm, kostengünstig und wartungsarm. Der größte Vorteil, den ein Index gegenüber einem Menschen hat ist die Tatsache, dass er standardmäßig diszipliniert ist.
Wie Warren Buffett in seinem Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway aus dem Jahr 1993 sagte, „Kann ein Anleger, der regelmäßig in einen Indexfonds investiert, die meisten Investmentprofis übertreffen“.
Warren Buffetts Geschäftspartner Charlie Munger machte folgende Bemerkung: „Die Indexfonds sind gekommen und haben im Grunde alle geschlagen“, sagte er. „Der Betrag, um den sie alle schlagen, entspricht in etwa den Gebühren eines aktiven Managements. Wir haben also einen ganzen Beruf, der dafür bezahlt wird, praktisch nichts zu erreichen. “ Nur wenige aktive Manager schlagen den Markt kosten- und risikobereinigt. Es ist eine Branche, die für die überwiegende Mehrheit der Anleger den Wert mindert.
Warum glauben dann Anleger weiterhin an den aktiven Ansatz obwohl die Beweise so erdrückend sind? Bei aktivem Management geht es hauptsächlich um finanzielle Anreize. Es gibt eine große Anzahl von Menschen, die vom aktiven Investieren finanziell profitieren – nicht nur Fondsmanager, sondern auch deren Mitarbeiter und Anteilseigner, Forscher, Makler, Depotbanken und so weiter. Die Finanzmedien werden zum größten Teil durch aktive Fondswerbung bezahlt.
Warum hat John Bogle aussergewöhnliches geleistet?
Bogle erkannte als Student in Princeton, dass es bei einer erfolgreichen Investition vor allem darum geht, die Kosten zu kontrollieren. Seine Behauptung, dass „die Nettorendite die Bruttorendite abzüglich der Kosten ist“, ist eine verblüffende Tatsache, und die meisten Anleger waren sich zu diesem Zeitpunkt dessen nicht bewusst und sind es noch immer nicht. Der Beweis, dass aktives Fondsmanagement ein Verliererspiel ist, gibt es seit mehr als 40 Jahren und ist unbestritten.
Wenn wir als Anleger unsere Rendite maximieren möchten, müssen wir uns auf die Kosten konzentrieren. Einer der Hauptgründe, warum aktive Manager Schwierigkeiten haben, ihre Benchmarks zu übertreffen, ist, dass sie nicht nur den Durchschnitt übertreffen müssen, sondern auch genug Geld verdienen müssen, um ihre eigenen Aufwendungen zu zahlen. Passive Fonds versuchen nicht, den Markt zu schlagen. Stattdessen zielen sie darauf ab, den Markt zu verfolgen. Den Markt zu verfolgen ist nicht schwer, da sie nur in dieselben Aktien investieren müssen, die der Markt auch tut.
Fazit
Wie können wir intelligent Investieren?
- Wertpapierkorb (ETF) mit niedrigen Gebühren (Einzelwert, Markt und Branchenrisiko)
- Regelbasiertes Anlagesystem (Unabhängig von Meinung – rückwirkend getestet)
- Einhaltung des Systems – emotionale Stabilität
- Einfaches System mit minimalen Handel
- Absicherungsmaßnahmen zum Schutz vor großen Marktkorrekturen
Erfolgreiches Investieren basiert auf den Säulen der akademischen Forschung. Ein passiver Anleger kauft Indexfonds und versucht somit die Erträge des Weltmarktes kostengünstig und steuereffizient zu erzielen. Dieser Ansatz kombiniert mit einer regelbasierten Anlagestrategie auf Makroebene führt zum langfristigen erfolgreichen Investieren.
Wir hoffen dieser Beitrag hat dich inspiriert und verbleiben mit Lieben Grüssen
Dein Easy – Invest Team